Veröffentlicht am: 03 Februar 2025
7 Fallstricke bei der Prototypenentwicklung und wie Sie sie vermeiden
Prototyping ist der Prozess, bei dem frühzeitig eine vereinfachte Version eines Produkts entwickelt wird, um schrittweise verschiedene Eigenschaften wie Funktionen, Design und Benutzerfreundlichkeit zu testen.
Durch diesen iterativen Prozess können Grenzen erkannt, Optimierungen vorgenommen und ein erfolgreiches Endprodukt entwickelt werden – noch bevor die Großserienproduktion startet.
Leider gehen bei solchen Projekten häufig Dinge schief. In diesem Blog stellen wir Ihnen 7 Fallstricke bei der Prototypenentwicklung vor – von den häufigsten bis zu den seltenen. So sind Sie bestens auf den Prototypen-Prozess vorbereitet.s
1. Kein Spielraum für Iterationen
Für ein erfolgreiches Endprodukt sind mehrere Prototypen und Iterationsrunden notwendig. Leider wird dies in der Planung oft nicht ausreichend berücksichtigt, insbesondere fehlt oft die Zeit für die Herstellung und Tests mehrerer Prototypen.
Wie sollte Ihr Zeitplan aussehen? Natürlich variiert dies je nach Prozess, aber im Folgenden geben wir allgemeine Tipps zu den Schritten, die üblicherweise erforderlich sind.
Idee
Jeder Prozess beginnt mit einer Idee. So wurde etwa eine Marktforschung durchgeführt, die ungenutzte Nutzerbedürfnisse aufdeckte – und daraus entstand die Idee für ein neues Produkt.
Konzeptenentwickelung
Darauf folgt die Konzeptentwicklung, in der Skizzen und 3D-Modelle als Prototypen erstellt werden, um zu testen, ob das Produkt umsetzbar und funktionsfähig ist.
Entwurfs- und Testphase
Anschließend beginnt die Entwurfs- und Testphase, in der die ersten physischen Prototypen (Low- bis Medium-Fidelity) entstehen. Das Hauptziel ist es, Einblicke in die Materialwahl, Produktionsmethoden und das Design zu gewinnen. Dies erfordert ausreichend Spielraum für mehrere Prototypen und Iterationsrunden.
Funktionstestphase
Nun folgt die Funktionstestphase, in der die wichtigsten Funktionen auf den Prüfstand gestellt werden. Auch der Endverbraucher wird hier einbezogen. Gleichzeitig wird die technische Machbarkeit zunehmend klarer. In dieser Phase entstehen die High-Fidelity-Prototypen.
Vorserien-Prototyp
Anschließend folgt die Phase, in der der Vorserien-Prototyp erstellt wird. Diese Version ist nahezu final. Häufig wird in dieser Phase eine 0-Serie produziert, um den Produktions-, Fertigungs- und gegebenenfalls den Montageprozess zu validieren.
Post-Prototyping-Phase
Schließlich kommen wir zur Post-Prototyping-Phase. Das finale Feedback wird verarbeitet und das Endprodukt für die Serienproduktion vorbereitet.
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2. Das ursprüngliche Ziel wird aus den Augen verloren
Fehlt der Spielraum für Iterationen, wird manchmal entschieden, mehrere Elemente gleichzeitig mit einem Prototyp zu testen. Das führt dazu, dass nicht nur das ursprüngliche Ziel, sondern auch andere Aspekte berücksichtigt werden müssen. Dadurch verwässert das primäre Ziel, was zu ineffizienten Prozessen führen kann.
Versuchen Sie, während des gesamten Prototypenprozesses den Fokus zu bewahren. Was genau möchten Sie herausfinden? Denken Sie dabei an folgende Punkte:
- Validierung des Konzepts: Besteht eine tatsächliche Nachfrage nach dem Produkt?
- Technische Machbarkeit: Lässt sich das Produkt (innerhalb der festgelegten Anforderungen) herstellen?
- Validierung der Funktionen: Funktionieren die Funktionalitäten wie geplant?
- Kostenersparnis: Können kostengünstigere Produktionsmethoden oder Materialien in Betracht gezogen werden?
- Feedback einholen: Zum Beispiel zu den Themen Benutzerfreundlichkeit und visueller Attraktivität.
- Kommunikation mit Stakeholdern: Kommunizieren Sie die Idee effektiv an die Stakeholder.
So wird für alle Beteiligten deutlich, was genau untersucht wird, welche Ressourcen für die Umsetzung erforderlich sind und wie die Fortschritte überwacht werden können.
3. Der Prototyp ist zu fortschrittlich
Abgesehen davon, dass ein Prototyp zu viele Features zum Testen haben kann, kommt es auch vor, dass ein Prototyp (oder eine Funktion) zu weit fortgeschritten ist – fast so weit, dass er einem vollwertigen Produkt ähnelt.
Ein solcher fortschrittlicher (High-Fidelity-) Prototyp erfordert in der Regel viel Zeit und Geld und in der aktuellen Phase oft unnötig komplex. Erstellen Sie daher nur einen Prototyp, der auf dem zuvor definierten Ziel basiert.
Für die Konzeptvalidierung reicht in der Regel ein Prototyp in Form eines digitalen 3D-Modells aus, der auch für Feedback zur visuellen Gestaltung genutzt werden kann. Möchten Sie jedoch eine Produktionsmethode testen oder die Ergonomie beurteilen, ist meist ein Low-Fidelity-Prototyp erforderlich. Wenn Sie dagegen spezifische Funktionen ausprobieren oder testen wollen, ob ein Endverbraucher das Produkt als benutzerfreundlich empfindet, benötigen Sie oft einen fortschrittlicheren Prototyp (High Fidelity).
4. Unzureichendes Feedback wird eingeholt
Um wirklich von einem Prototypen zu lernen, ist es entscheidend, kontinuierlich Feedback einzuholen – unabhängig von der Phase des Prozesses. Dabei sollte das Feedback von allen relevanten Stakeholdern kommen. Häufig denkt man dabei an die Ingenieure, die das Produkt entwickelt haben, sowie an die Endverbraucher, für die es bestimmt ist.
Die folgenden betroffenen Personen werden häufig vergessen:
• Stakeholder: Investoren, die die Entwicklung des Produktes überhaupt erst ermöglichen.• Produktionsspezialisten: Unternehmen, die das Endprodukt tatsächlich produzieren.
• Montagemitarbeiter: Personen, die das Produkt zusammenbauen.
ordern Sie gezielt die passenden Personen auf, Feedback zu Ihrem Prototyp zu geben.
5. Es mangelt an effektiver Kommunikation
Damit ist die Kommunikation zwischen den Beteiligten gemeint. Ein Stakeholder kann spezifische Wünsche äußern, von denen der Ingenieur weiß, dass sie nicht realisierbar sind. Ein Designer spricht möglicherweise mit seiner eigenen Engineering-Abteilung, jedoch nicht mit den Ingenieuren der Produktionsfirma, die oft wissen, ob ein Produkt überhaupt herstellbar ist. Achten Sie daher darauf, dass alle Beteiligten immer offen und transparent miteinander kommunizieren.
Es kann hilfreich sein, Projektleiter zu ernennen, die nicht nur die Planung überwachen, sondern auch die Kommunikationskanäle zwischen den Stakeholdern sicherstellen. Zudem können Tools wie Explosionszeichnungen, Wireframes, Diagramme und sogar Prototypen dazu beitragen, den Informationsaustausch zu verbessern.
6. Es fehlt an ausreichender Dokumentation
Bei der Entwicklung eines Prototyps werden viele Entscheidungen getroffen.
- Was ist möglich und was nicht?
- Welche Grenzen wurden erkannt und welche Optimierungen umgesetzt?
- Was waren die Beweggründe für die Wahl bestimmter Materialien oder Produktionsmethoden?
- Und vieles mehr...
Es ist ratsam, die Gründe in einem oder mehreren Dokumenten festzuhalten. Dazu gehören Entscheidungsprotokolle, Projektmanagement-Tools oder detaillierte technische Informationen.
Eine solche Dokumentation hilft nicht nur bei Bewertungen und einer besseren Zusammenarbeit, sondern kann auch zum Schutz Ihres geistigen Eigentums beitragen.
7. Patentierte Ideen werden genutzt
Auch wenn dies selten vorkommt, können die Konsequenzen erheblich sein, wenn es doch passiert. Daher möchten wir diesen Punkt nicht unerwähnt lassen.
Wenn Sie einen Prototyp herstellen lassen, entwickeln Sie ein völlig neues Produkt. Dieses neue Produkt könnte jedoch Ideen enthalten, die durch bestehende Patente geschützt sind. Wenn Sie dies erst spät bemerken, kann das erhebliche Kosten und Zeitverluste verursachen. Müssen Änderungen vorgenommen werden, waren bestimmte Arbeitsschritte möglicherweise umsonst.
Führen Sie daher unbedingt im Vorfeld eine gründliche Patentrecherche durch. Dies kann über Patentämter oder internationale Datenbanken erfolgen. Im Folgenden finden Sie einige hilfreiche Links:
Patentämter:
Internationale Datenbanken:
Haben Sie Fragen zur Herstellung Ihres Prototyps?
Nehmen Sie gerne Kontakt zu unserem Kundenservice auf. Wir helfen Ihnen gerne weiter!
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